Newsletter 22

Ihre Plattform-News vom 24.07.2025

NewsLetter_Illu_Allgemein_Brief_2.png

Liebe Kolleginnen und Kollegen der MaterialDigital Community,

herzlich willkommen zum zweiten regulären Newsletter in diesem Jahr!

Erfahren Sie, welche Themen die Initiative MaterialDigital im Frühjahr begleitet haben und was uns im Sommer und Spätsommer erwartet. Besonders freuen wir uns auf unsere Teilnahme an der EUROMAT im September in Spanien sowie die bevorstehende MaterialDigital-Vollversammlung im November in Berlin.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Kommende Veranstaltungen

FEMS 2025 EUROMAT

Vom 14. bis 18. September 2025 treffen sich Materialwissenschaftler*innen aus ganz Europa auf der FEMS EUROMAT in Granada – und die Plattform MaterialDigital ist wieder mit dabei.

Für unsere Community dürfte insbesondere das Symposium D7 – Digital Materials: Rapid Materials, Experiments, Simulation Workflows, Ontologies and Interoperability von Interesse sein. Es wird mitorganisiert von Prof. Christoph Eberl und Dr. Tilmann Hickel und ist Teil des übergeordneten Themenbereichs D. Characterization, Modeling and Artificial Intelligence.

Die Initiative MaterialDigital wird neben Vorträgen auch mit einem Stand auf der Konferenz vertreten sein. Dort finden Sie wie gewohnt eine Übersicht aller Beiträge aus der Initiative MaterialDigital auf der EUROMAT und Raum zum fachlichen Austausch. Kommen Sie uns an unserem Stand besuchen.

Wir freuen uns auf eine spannende Konferenzwoche!

MaterialDigital Vollversammlung 2025

Die MaterialDigital-Community kommt wieder zusammen: Vom 26. bis 28. November 2025 laden wir Sie herzlich zur Vollversammlung an der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin Lichterfelde/Steglitz ein.

Es erwarten Sie:

  • Fachvorträge zur Digitalisierung in der MSE mit Schwerpunkt Materialkreislaufwirtschaft
  • Industriebezogene Use Cases
  • Einblicke in aktuelle MaterialDigital-Projekte
  • Interaktive Demonstratoren- und Poster-Session
  • Workshops zu Werkzeugen und Angeboten der Community
  • Netzwerkabende zum informellen Austausch

Vergessen Sie nicht die Key Dates:

  • 4. Juni – Start der Registrierung
  • 31. Juli – Verlängerte Deadline für Abstracts (Project Talks)
  • 31. Oktober – Frist für Abstract-Updates
  • 21. November – Abgabe von Postern und Demonstratoren
  • 26.–28. November – Vollversammlung an der BAM in Berlin

Alle Informationen zur Veranstaltung sowie zur Anmeldung finden Sie auf der Veranstaltungsseite. Weitere Details haben wir auch im Juni-Sondernewsletter für Sie zusammengestellt.

Wir freuen uns auf das Wiedersehen in Berlin!

Vergangene Veranstaltungen

Abschlusskolloquium LeBeDigital

Mit dem Abschlusskolloquium am 4. Juni 2025 fand das Forschungsprojekt „Lebenszyklus von Beton – Ontologie‐Entwicklung für die Prozesskette der Betonherstellung - LeBeDigital" nach vier Jahren intensiver Arbeit seinen erfolgreichen Abschluss. Die Veranstaltung widmete sich zentralen Fragen zur Digitalisierung von Materialdaten im Betonbereich – einem Schlüsselthema für zukünftige Entwicklungen in der Materialforschung und -praxis.

Fach- und Impulsvorträge führender Expert*innen aus Forschung, Industrie, Standardisierung und Förderinstitutionen gaben spannende Einblicke in aktuelle Ansätze und Herausforderungen rund um ontologiebasierte Datenstrukturen, Datenqualität und den interdisziplinären Wissenstransfer. Besonders im Fokus standen der Nutzen strukturierter Materialdaten für Modellierung, Simulation und KI-gestützte Anwendungen.

Die rege Beteiligung, lebendige Diskussionen sowie der intensive Austausch unter den Teilnehmenden zeigten deutlich, wie groß das Interesse an der Thematik ist – und wie viel Potenzial, aber auch offene Arbeit in der digitalen Transformation des Bauwesens liegt. Das Kolloquium machte deutlich: Nur durch Zusammenarbeit aller relevanten Akteure kann die Digitalisierung ein wirksames Werkzeug für ein zukunftsfähiges Bauen mit Beton werden.

MaterialDigital beim MSE Research Data Forum 2025

Vom 8. bis 10. Juli 2025 fand in Siegburg das MSE Research Data Forum der Initiative NFDI-MatWerk statt – und MaterialDigital war mit zahlreichen Teilnehmenden vertreten.

Die Veranstaltung brachte Akteur*innen aus der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik mit Mitgliedern des NFDI-MatWerk-Konsortiums zusammen. Im Fokus standen aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen rund um das Forschungsdatenmanagement (RDM) in der MSE.

Der erste Veranstaltungstag stand im Zeichen von Simulations-Workflows sowie den dazugehörigen Tools und Konzepten. Am zweiten Tag wurden experimentelle Workflows, thermodynamische Modelle sowie weitere Werkzeuge und Frameworks für die Datentransformation behandelt. Der dritte Tag konzentrierte sich auf den Einsatz von Machine-Learning-Workflows und den möglichen Beitrag von Large Language Models (LLMs).

Zu den zentralen Erkenntnissen zählte die Notwendigkeit, Metadaten und Daten entlang des gesamten Forschungsprozesses möglichst vollständig und strukturiert zu erhalten. LLMs wurden dabei als vielversprechender Ansatz für zukünftige Anwendungen im Forschungsdatenmanagement bewertet. Es zeigte sich bei dem Zusammentreffen zudem, dass trotz unterschiedlicher Ausgangspunkte in Industrie und Wissenschaft viele gemeinsame Herausforderungen bestehen. Zwar existieren bereits Lösungen für konkrete Anwendungsfälle, diese müssen jedoch stärker auf eine übergreifende Nutzbarkeit hin ausgerichtet werden. Erste Schritte in diese Richtung werden bereits unternommen – entscheidend wird jedoch ein gemeinsames Verständnis innerhalb der Fachgemeinschaft sein, um auf generalisierbare Frameworks hinzuarbeiten, anstatt parallel spezifische Einzellösungen zu entwickeln. Dies gilt insbesondere für den nachhaltigen Umgang mit Metadaten und strukturierten Daten.

Einen Rückblick des Veranstalters finden Sie auf der Webseite von NFDI-MatWerk.

Neuigkeiten aus der Initiative MaterialDigital

Start der MaterialDigital3 Projekte

Am Anfang dieses Jahres haben fünf Projekte in der dritten Ausschreibungsrunde der Initiative MaterialDigital ihre Aktivitäten aufgenommen. Wir begleiten die MD3-Projekte bereits in ihrer Anfangsphase aktiv und nehmen an ihren Kick-Off-Veranstaltungen teil. So stellen wir sicher, dass sie von Beginn an bestmöglich unterstützt werden und die Einbindung in die Initiative erfolgreich verläuft.

Nachdem wir in unserem letzten Newsletter über das erste Treffen von DiStEl kurz berichtet haben, möchten wir hier vier weitere MD3-Projekte vorstellen:

GlasAgent

Das Verbundprojekt GlasAgent startete zum 1. Januar 2025. Das offizielle Kick-Off-Treffen fand am 20. und 21. März bei der Schott AG in Mainz statt. Das Projekt deckt die Wertschöpfungskette von der Glasherstellung bis hin zum Glasrecycling ab. Die Projektpartner*innen arbeiten an der Automatisierung von Prozessschritten, an Neuentwicklung und Optimierungen von Prozessen sowie an effizienten Abläufen bei der Glasentwicklung. Dies schließt Charakterisierungs-, Simulations- und Bewertungsvorgänge ein. Ziel ist es, eine beschleunigte Glasentwicklung für maßgeschneiderte Gläser zu generieren, wobei Materialkreisläufe von Anfang an mitberücksichtig werden. Dabei kommen smarte Workflows zum Einsatz, die notwendige Arbeiten sinnvoll und effizient verknüpfen und das volle Potenzial der Digitalisierung ausschöpfen. Digitale Zwillinge und Prozesssimulationen unterstützen experimentelle Arbeiten, atomistische Simulationen geben Einblick in Materialphysik und -verhalten. Die Vision ist, dass die Glasentwickler*innen in Zukunft unterstützt mit Hilfe des Chatbot GlasAgent vom Rechner aus komplexe Systeme und Aufgaben überblicken und anstoßen können. Mehr Details zum Konsortium und den Projektarbeiten finden Sie in dem Vortrag „Glass Synthesis in the Digital Age“, den Dr. Leopold Talirz am 4. April 2025 bei der MaterialsWeek 2025 in Frankfurt gehalten hat. Eine Kurzfassung finden sie auf der GlasAgent-Projektwebseite.

DILEMA-K

Ebenfalls am 20. und 21. März 2025 fand das Kick-Off-Treffen des Verbundprojekts DILEMA-K am Standort Lauf der CeramTec GmbH statt. Das Gesamtziel der elf Projektpartner von DILEMA-K besteht darin, Werkzeuge zur datenbasierten Werkstoff-, Technologie-, Komponenten- und Anwendungsentwicklung von funktionskeramischen Werkstoffen und Komponenten zu erarbeiten. In diesem Treffen wurden die ersten Prozessschritte an zwei beispielhaft ausgewählten Werkstoffgruppen besprochen; einerseits werden bleifreie piezokeramische Werkstoffe des Basissystems BNT-BT mit ihrer Texturierungstechnologie, andererseits Ferrit-basierte Multilayer-Komponenten herangezogen.

KupferDigital2

Am Beispiel der Fertigung eines Steckverbinders werden im Verbundprojekt KupferDigital2 relevante Daten zum gesamten Lebenszyklus einer charakteristischen Komponente aus einer Kupfer-Legierung erfasst. Während des ersten Projekttreffens bei Wieland Electric in Bamberg vom 25. bis zum 27. März 2025 haben die vierzehn Projektpartner gemeinsam die nächsten Schritte definiert, Projektuntergruppen gebildet und intensive Diskussionen über digitale Werkzeuge für den interoperablen Datenaustausch geführt. In diesem Verbundprojekt wird eine Prozesskette der industriellen Steckverbinderfertigung mit semantischen Daten digitalisiert und damit der Grundstein für eine effizientere und vor allem nachhaltigere Produktion der Zukunft gelegt. Die Vorarbeiten des Projekts KupferDigital dienen dem KupferDigital2 Projekt dazu als Basis und sind im Übersichtsartikel „KupferDigital: Ontology‐Based Digital Representation for the Copper Life Cycle“ beschrieben.

DIPONI

Das offizielle Kick-Off-Treffen des Verbundprojekts DIPONI fand am 21. Mai 2025 beim Deutschen Institut für Kautschuktechnologie (DIK) in Hannover statt. Ziel des Vorhabens DIPONI ist es, den gesamten Kautschuk-Lebenszyklus digital abzubilden und digitale Werkzeuge bereitzustellen, die den gesamten kontinuierlichen Verarbeitungsprozess steuern und am Qualitätsoptimum betreiben können. Auf der Grundlage der Vorgängerprojekte DIGITRUBBER und InSuKa wird der Produktlebenszyklus vom Halbzeug über das Formteil bis hin zum Recycling vervollständigt, wobei insbesondere die Abfallvermeidung forciert wird. Um Disziplingrenzen zu überwinden, wird die Interoperabilität des Verfahrens (sowohl auf experimenteller als auch auf semantischer ontologiespezifischer Ebene) bezüglich der Materialklasse der Polyacrylate evaluiert. Diese Materialklasse benötigt von den Verarbeitungsmaschinen her eine dem Kautschuk ähnliche Prozesskette. Fachspezifische Begriffe sind jedoch anders definiert und müssen den FAIR-Prinzipien entsprechend angepasst und mit der kautschukspezifischen Ontologie in Einklang gebracht werden.

Start der PMD-X Durchstichprojekte

Zum 1. Juli 2025 sind die PMD-X „Durchstichprojekte“ gestartet. Diese sollen beispielhaft die Anbindung der MaterialDigital-Welt an die X-Welten zeigen. Der „Durchstich“ der beiden Anwendungen zeigt, wie Geschäftsmodelle mit Unterstützung materialspezifischer Digitalisierungsansätze umgesetzt werden können, und ermöglicht es Deutschland und Europa, eine gestaltende Rolle in diesem Bereich einnehmen zu können.

EDCar

Beim ersten Projekt EDCar (Automotive End-of-Life Datenaustausch für Circular Economy) geht es um die Verknüpfung der Plattform MaterialDigital (PMD) mit Gaia-X/Manufacturing-X Ökosystemen (v. a. Catena-X), um einen offenen, sicheren und materialfokussierten Datenaustausch zu etablieren. Hierbei wird der Nutzen durch die Demonstration zweier Anwendungsfälle („Speedboats“) gezeigt. Auf der einen Seite die End-of-Life Bewertung für optimierte Demontage und Recycling-Strategien und auf der anderen Seite das 'Feedback to Design' zur Entwicklung kreislauffähiger Fahrzeugkomponenten.

Mit EDCar soll ein Beitrag zur Erreichung von Klimazielen durch verbessertes Recycling (z. B. Reduktion von Primärrohstoffbedarf) geleistet sowie die Erfüllung regulatorischer Anforderungen (z. B. Digitaler Produktpass, EU-Kreislaufwirtschaftsstrategie) erreicht werden. Darüber hinaus soll EDCar die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie durch Digitalisierung und Nachhaltigkeit stärken.

PMD-X-MAPRO

Beim zweiten Projekt PMD-X-MAPRO (Unternehmensübergreifende Materialdaten und Materialsimulation in der Produktion) geht es um die digitale, standardisierte und automatisierte Weitergabe von maschinenlesbaren Materialdaten für die Verarbeitung und Materialsimulation von Materialien. Dabei soll durch die Verknüpfung von semantischen Technologien der PMD mit Datenräumen und digitalen Zwillingen der X-Welt eine branchenübergreifende Lösung für digitale Materialdaten mit möglichst niedrigen Adaptionskosten erreicht werden. Dies geschieht beispielhaft anhand von Materialdaten entlang der Stahlverarbeitung und fokussiert die Adaption und Optimierung von Fertigungsprozessen sowie den bidirektionalen Austausch von Materialdaten zwischen Unternehmen.

Durch Materialdaten und deren Nutzung in einem Datenraum können Herstellungsprozesse schneller optimiert und Ressourcen eingespart werden.

PMD-X Kick-Off

Am 16. Juli 2025 fand der offizielle Kick-Off der Projekte beim VDI-TZ in Düsseldorf statt (Abb. 1). Der sehr intensive Austausch zwischen den Teilnehmenden aus Industrie und Akademie setzte den Grundstein für eine spannende Projektlaufzeit. Diese ist mit nur 12 Monaten sehr kurz und erfordert eine enge Taktung und eine intensive und strukturierte Zusammenarbeit aller Beteiligten. Jetzt müssen die Projekte schnell in den produktiven Arbeitsmodus finden. An der MaterialDigital Vollversammlung im November in Berlin sollen die ersten Arbeitsergebnisse präsentiert werden.

PMD-X-Kick-Off
Abb.1 Kick-Off der PMD-X Durchstichprojekte am 16.07.2025 beim VDI-TZ in Düsseldorf

Lernen Sie das MaterialDigital DataPortal kennen

Seit Mai 2025 ist ein neues Element an die Dateninfrastruktur der PMD angeschlossen. In einer Welt, in der FAIR-Daten zunehmend an Bedeutung gewinnen, bieten wir Ihnen ein benutzerfreundliches Portal, über das Sie Ihre Daten sicher und effizient teilen und organisieren können. Das MaterialDigital DataPortal dient als Plattform zum Veröffentlichen, Verwalten und Teilen von Materialdatensätzen. Es wurde entwickelt, um die Nachnutzung von Datensätzen zu fördern und die semantische Interoperabilität zu unterstützen.

Das DataPortal basiert auf der webbasierten Datenkatalog-Software CKAN (Comprehensive Knowledge Archive Network) und bietet eine intuitive Benutzeroberfläche. Zu den wichtigsten Merkmalen des MaterialDigital DataPortals gehören u. a. die dezentrale Datenspeicherung, sodass die Daten bei Ihnen bleiben und im DataPortal referenziert bzw. über eine eigene CKAN-Instanz bereitgestellt werden können. Zudem ermöglicht es eine einfache Datenverwaltung, da Sie Ihre Datensätze reduziert auf Metadaten in verschiedenen Formaten hochladen und zentral verwalten können. Eine Zugriffskontrolle kann anhand verschiedener Zugriffsrechte für Identitäten aus dem PMD-SSO umgesetzt werden. Außerdem können Sie Ihre Datensätze je nach Bedarf flexibel für Kolleg*innen oder die Öffentlichkeit freigeben.

Wie geht es weiter? Wir freuen uns, wenn MaterialDigital-Projekte das DataPortal nutzen, um Daten und Metadaten für die MSE-Community verfügbar zu machen. Die Menge der Daten soll wachsen, und wir sind bestrebt, die Funktionalität des DataPortals an die Bedürfnisse der Projekte zur FAIRen Datenveröffentlichung anzupassen. Wenn Sie Interesse haben, Ihre Daten im DataPortal auffindbar zu machen, kontaktieren Sie uns bitte unter info@material-digital.de.

Einblicke in die PMD | Hauptarbeitsbereiche

Community-Interaktion

Unsere monatlichen Community-Meetings boten in den vergangenen Monaten wieder Raum für Einblicke in die Projekte und Entwicklungen innerhalb von MaterialDigital:

Im April stellte Markus Schilling aus dem Ontology-Team die Plattform MaterialDigital Core Ontology (PMDco) vor. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über zentrale Funktionen der PMDco und zeigte auf, wie die Mid-Level-Ontologie dazu beiträgt, eine gemeinsame Sprache für die digitale Materialbeschreibung zu schaffen. Anschließend führte er durch das zugehörige GitHub-Repository.

Im Juni präsentierte Martin Kördel aus dem Projekt OntOMat Ansätze zur digitalen Repräsentation von Materialien aus industrieller Sicht. Sein Vortrag zeigte auf, wie einheitliche digitale Modelle und harmonisierte Ontologien zur Verbesserung der Datenqualität beitragen – und damit den Weg für KI-gestützte Innovationen in der Material- und Prozessentwicklung ebnen.

Im Juli-Meeting gaben Tilmann Hickel und Tarakeshwar Lakshmipathy aus der Workflow-Gruppe einen praxisnahen Einblick in Entwicklung und Verwaltung von Workflows. Nach einer kompakten Übersicht über die Workflow-Umgebungen der Initiative folgte eine Live-Demonstration, die zeigte wie ein Workflow mithilfe von pyiron erstellt wird. Der erste Teil des Vortrags wurde aufgezeichnet und steht Ihnen nach dem Einloggen über den SSO unter folgendem Link zur Verfügung.

Wer mehr über die Installation von pyiron und die ersten Schritte bei der Erstellung von Workflows mit pyiron erfahren möchte, findet auf dem MaterialDigital YouTube Kanal eine wachsende Sammlung hilfreicher Einführungsvideos. Weitere Inhalte sind bereits in Vorbereitung.

Wir freuen uns auf die kommenden Treffen - online sowie in Person! Wenn Sie in den Community-Verteiler aufgenommen und zu unseren Treffen kommen möchten, dann schreiben Sie uns an unter community@material-digital.de.

Workflows

Workflow-Workshop - Interoperabilität der Workflowlösungen

Beim Workflow-Workshop (25.-26. Juni in Berlin an der BAM) stand das Thema Interoperabilität von Workflowlösungen im Mittelpunkt. Diskutiert wurden sowohl konzeptuelle Fragen – etwa: Was sind die wesentlichen Elemente eines Workflows? und Was haben alle Workflowlösungen gemeinsam? – als auch programmiertechnische Aspekte der Interoperabilität verschiedener Systeme. Neben den PMD-eigenen Lösungen pyiron und SimStack wurden auch etablierte Projekte wie AiiDA, PerQueue und weitere berücksichtigt. Zur Vereinheitlichung der Workflowsprache werden derzeit zwei zentrale Komponenten entwickelt: python-workflow-definition zur Definition von Ausführungssequenzen sowie semantikon zur Beschreibung von Workflow-Rezepten. Konkrete Ergebnisse werden sowohl in den entsprechenden Git-Repositories als auch im kommenden AEM Special Issue veröffentlicht.

Im Rahmen des Workshops wurde außerdem beschlossen, eine Arbeitsgruppe zum Thema Large Language Models (LLMs) ins Leben zu rufen. Ziel ist es, sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen zu befassen:

  • Automatische Zusammenstellung von Workflows (inspiriert vom Erfolg von LangSim)
  • Komposition von SPARQL-Anfragen
  • Entwicklung einer Suchfunktion für ontologische Begriffe

Workflow_Workshop
Abb.2 Teilnehmende des Workflow-Workshops am 25.-26.06.2025 in Berlin an der BAM

Einladung zu den regelmäßigen Online-Treffen

Wir laden Sie herzlich zu den regelmäßigen Online-Treffen der Workflow-Gruppe (jeden zweiten Freitag) sowie der Gruppe zur Ontologie-Integration (jeden Donnerstag) ein. Im Gegensatz zu den bisherigen Treffen, die sich vor allem mit übergreifenden Projektthemen befasst haben, stehen aktuell konkrete Implementierungsfragen im Vordergrund. Über Beiträge aus spezifischen Anwendungsfällen würden wir uns besonders freuen. Kontaktieren Sie uns über das Kontaktformular auf unserer Webseite.

Semantische Interoperabilität

Weiterentwicklung der PMD Core Ontology (PMDco)

Die Arbeiten an der PMDco schreiten weiter voran. Nach dem Pre-Release der Version 3.0 (PMDco 3.0.0-alpha2) liegt der Fokus weiterhin auf der inhaltlichen Vertiefung und methodischen Schärfung der Ontologie. Einzelne Konzepte werden weiter ausdifferenziert, wobei die Axiomatik überarbeitet und erweitert wird, um eine höhere semantische Tiefe und Reichhaltigkeit zu erhalten. Zentrale Themen in diesem Zusammenhang sind die semantische Repräsentation von Workflows (computational methods) sowie die Modellierung von Materialien, Materialklassen und deren Funktionen. Dieser iterative Entwicklungsprozess ist weiterhin im Gange und lebt vom intensiven fachlichen Austausch.

Wir laden ausdrücklich zur aktiven Mitgestaltung ein – insbesondere über unseren offenen Ontology Playground (Anmeldung), an dem Sie sich jederzeit beteiligen können! Das ist eine hervorragende Gelegenheit, den Entstehungsprozess der Ontologie aktiv mitzugestalten und dabei wertvolle Einblicke in die Ontologieentwicklung zu gewinnen.

Semantische Kooperationen – PMD auf Reisen

Neben dem LeBeDigital-Abschlusskolloquium war die PMD kürzlich auch auf dem TMS Specialty Congress 2025 in Anaheim (Kalifornien, USA) vertreten. Dort wurden neue Kontakte geknüpft und bestehende Kooperationen vertieft. Im Mittelpunkt der Konferenz standen datengetriebene Ansätze in der Materialforschung: Maschinelles Lernen zur 3D-Mikrostrukturanalyse, bildgestützte Segmentierung und Defekterkennung sowie neue Konzepte zur Kopplung von Experiment und Simulation (ICME) wurden vorgestellt. Besonders Tools wie pinax (Specialty Congress 2025 Präsentationsbeitrag) zeigten, wie digitale Workflows für High-Throughput-Designs mit Datenmanagement-Infrastrukturen zusammenwirken. Die Beiträge unterstrichen eindrucksvoll, dass KI-basierte Methoden und semantisch strukturierte Daten zunehmend das Rückgrat einer beschleunigten, intelligenten Materialentwicklung bilden.

PMDco Hackathon im Oktober 2025

Der nächste PMD-Hackathon zur Förderung der semantischen Interoperabilität steht bevor: Vom 13. bis 15. Oktober 2025 ("from Lunch to Lunch") laden wir wieder herzlich zur BAM nach Berlin (Lichterfelde West / Steglitz-Zehlendorf) ein. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal die Weiterentwicklung der PMDco, deren allgemeine Organisation sowie gemeinsame Publikationsaktivitäten. Der Hackathon bietet eine offene Plattform für kreative Zusammenarbeit, intensive Diskussionen und praktisches Ontologie-Engineering. Wir freuen uns auf engagierte Teilnehmende und inspirierende Tage! Eine Anmeldung ist bereits auf der Veranstaltungsseite der MaterialDigital-Website möglich.

Aktuelle Veröffentlichungen in der Initiative MaterialDigital

Wir laden Sie ein zur Lektüre der aktuellen Publikation aus dem DiStEL-Projekt:

Das Special Issue „Digitalization in Materials Science and Engineering“ ist nun auch als Printausgabe erhältlich. Ansichtsexemplare liegen für Sie bei der MaterialDigital Vollversammlung im November bereit.

Wenn auch Sie Veröffentlichungen aus Ihrem Projekt haben, senden Sie uns diese gerne an community@material-digital.de zu. Wir teilen sie mit der Community und sorgen dafür, dass Ihre Forschung sichtbar wird.

Von unserer Community für unsere Community

DigiChrom Newsletter

Entdecken Sie den ersten Newsletter des Projekts DigiChrom! In diesem stellt sich das Vorhaben vor, das digitale Methoden zur Analyse der Zusammenhänge zwischen Prozessparametern, Schichtstruktur und Eigenschaften bei der Chrom-Abscheidung einsetzt. Möchten Sie den Newsletter direkt selbst erhalten? Informationen zur Aufnahme in den Verteiler finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Den DigiChrom-Newsletter können Sie zukünftig auch über die Projektwebseite abrufen.

Verbund 2026: Call for Abstracts

Vom 11.-13. März 2026 findet das Symposium Verbundwerkstoffe und Werkstoffverbunde hybrid und vor Ort in Chemnitz statt.

Ein Fokus, der für unsere Community von besonderem Interesse sein könnte, ist der Themenschwerpunkt 06: Material- und Strukturdigitalisierung.

Abstracts für Vorträge und Poster können bis zum 31. August 2025 eingereicht werden – der Call richtet sich ausdrücklich auch an Nachwuchswissenschaftler*innen.

Wir hoffen, der Newsletter hat Ihnen gefallen - bleiben Sie weiterhin mit uns in Verbindung: Folgen Sie uns auf LinkedIn und besuchen Sie unsere Website, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.

Bei Fragen stehen wir Ihnen jederzeit unter info@material-digital.de, oder über unsere direkten Ansprechpersonen zur Verfügung.

Wir wünschen Ihnen schöne Sommertage!

Ihr PMD Team